Frauen 

Im Sündenfall hat zuallererst Eva agiert. Sie ist von den Folgen des Sündenfalls darum besonders betroffen. Wenn der Fluch aus 1. Mose 3:15 (Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir [= Teufel] und dem Weibe ...) Konsequenzen hat, dann sicherlich auch die, dass es für Frauen schwieriger ist als für Männer, selig zu werden. Für Frauen gelten besondere Bedingungen. Will die Frau selig werden, muss sie diese besonderen Bedingungen kennen und sich danach richten.

Einen der Hinweise für die besonderen Bedingungen der Frauen liefert 1. Tim. 2:11-15: Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei. Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. Und Adam ward nicht verführt; das Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt. Sie wird aber selig werden durch Kinderzeugen, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht.

Die besondere Situation der Frauen wird hier mit dem Sündenfall begründet und ihre Seligkeit wird nicht allein vom Glauben an Christus abhängig gemacht, sondern vom Kinderkriegen. Luthers Übersetzung von 1. Tim. 2:11-15 ist nicht besonders akkurat. Die katholische Übersetzung von Leander van Ess trifft es in Vers 14-15 besser: Auch wurde Adam nicht verführt, sondern das Weib ließ sich verführen; sie wurde zur Uebertreterin. Aber selig wird sie werden durch Kindergebären, wenn sie in Glauben und Liebe, in Heiligung und in einem sittsamen Betragen beharret. Und noch einmal nur Vers 14 in der Version Textbibel (Kautzsch): ... und nicht Adam ließ sich betrügen, die Frau aber ward betrogen und kam zu Fall; ... Hier kann man sehen, dass Eva zu Fall kam, und dass das nicht das Essen der verbotenen Frucht war, denn davon aß Adam auch, und von ihm wird nicht gesagt, dass er zu Fall kam. Dieser „Fall“, diese „Übertretung“ (Luther) ist die Übersetzung des griechischen παράβασις (= parabasis): eine Grenze überschreiten. Eva wurde also verführt und hat eine Grenze überschritten.

Im dritten Buch Mose wird detailliert beschrieben, auf welche Weise Menschen vor Gott unrein werden, sodass sie sich Gott nicht nähern durften. Quellen der Verunreinigung für den Menschen sind unreine Tiere, Aas oder auch bestimmte Hautkrankheiten. Bei Gottes Anweisungen zum Umgang mit Aussätzigkeit kann man hygienische Gründe vermuten. Aber es scheint kein Problem zu sein, wenn jemand an Neurodermitis oder Fußpilz leidet oder mit Grippe zu Bett liegt. Wehe aber, es ist ein Samenerguss erfolgt oder die monatliche Regel ist eingetreten, dann gilt 3. Mose 15:16-24: Wenn einem Mann im Schlaf der Same entgeht, der soll sein ganzes Fleisch mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und alles Kleid und alles Fell, das mit solchem Samen befleckt ist, soll er waschen mit Wasser und unrein sein bis auf den Abend. Ein Weib, bei welchem ein solcher liegt, die soll sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Wenn ein Weib ihres Leibes Blutfluss hat, die soll sieben Tage unrein geachtet werden; wer sie anrührt, der wird unrein sein bis auf den Abend. Und alles, worauf sie liegt, solange sie ihre Zeit hat, wird unrein sein, und worauf sie sitzt, wird unrein sein. Und wer ihr Lager anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und wer anrührt irgend etwas, darauf sie gesessen hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und wer etwas anrührt, das auf ihrem Lager gewesen ist oder da, wo sie gesessen hat, soll unrein sein bis auf den Abend. Und wenn ein Mann bei ihr liegt und es kommt sie ihre Zeit an bei ihm, der wird sieben Tage unrein sein, und das Lager, darauf er gelegen hat, wird unrein sein. Es wirkt so, als ob das, was mit Kinderzeugung zu tun hat, durch den Sündenfall verdorben wurde.

In der Offenbarung des Johannes werden 144 000 Männer erwähnt, die für Gott besonders geheiligt sind, Off. 14:4: Diese sind's, die mit Weibern nicht befleckt sind – denn sie sind Jungfrauen – und folgen dem Lamme nach, wo es hingeht. Diese sind erkauft aus den Menschen zu Erstlingen Gott und dem Lamm ... Hier ist nicht von Männern die Rede, die verheiratet sind und sich außerhalb der Ehe rein gehalten haben, sondern von Männer, die jungfäulich, unverheiratet, waren. Luthers Wort „befleckt“ kann man auch als „beschmutzt“ widergeben. Das ist schwer zu akzeptieren, dass ein Mann sich vor Gott durch den Verkehr mit seiner Frau beschmutzt, vgl. 2. Mose 19:15 oder 1. Sam. 21:4.

An vielen Stellen in der Bibel steht Ähnliches: Wir sind in Sünden geboren, egal wie gottesfürchtig die Eltern waren, Psalm 51:5: Ach, in Schuld bin ich geboren (oder: gezeugt), und in Sünde hat meine Mutter mich empfangen [Menge-Übersetzung]. Wenn eine Frau einen Jungen bekam, war sie 1 Woche unrein, wenn sie ein Mädchen bekam, war sie 2 Wochen unrein, 3. Mose 12:4-5: Und sie soll daheimbleiben dreiunddreißig Tage im Blut ihrer Reinigung. Kein Heiliges soll sie anrühren, und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis dass die Tage ihrer Reinigung aus sind. Gebiert sie aber ein Mägdlein, so soll sie zwei Wochen unrein sein, wie wenn sie ihre Krankheit leidet, und soll sechsundsechzig Tage daheimbleiben in dem Blut ihrer Reinigung.

Im Neuen Testament werden die Teufel und Dämonen als „unreine“ Geister bezeichnet z. B. Mark. 5:8: Denn er sprach zu ihm: Fahre aus, du unsauberer Geist, von dem Menschen! Das Wort unsauber (gr. ακάθαρτος) hier ist dasselbe Wort, das sonst als „unrein“ übersetzt wird, z. B. in Apg. 10:14: Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Es ist dasselbe Wort, dass die zeremonielle Unreinheit des Alten Testaments beschreibt, siehe 2. Kor. 6:17. Es ist auch dasselbe Wort, das sexuelle Unmoral bezeichnet, Gal. 5:19: Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit [= ακάθαρσία], Unzucht, ...

Es gibt keine Sünde, die in der Bibel so häufig zitiert und vor der so eindringlich gewarnt wird wie die sexuelle Sünde und Hurerei. Selbst im übertragenen Sinn, bezogen auf Götzendienst, werden in der Bibel immer Worte wie Hurerei, Unzucht etc. benutzt, als ob das die zentrale Kategorie aller Sünde und Bosheit ist. Ja, wahrscheinlich ist sie es.

Gottes Mahnungen an den Menschen thematisieren vornehmlich Hurerei und Unzucht. Es ist der Bereich, der des Teufels eigene und wichtigste Domäne darstellt. Darum muss der Fluch, mit dem Gott die Frau straft, der Fluch, demgemäß der Teufel Feindschaft gegen sie übe (1. Mose 3:15: Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe ...), Unzucht und Hurerei zur Folge haben, im direkten und im indirekten Sinn (Götzendienst). Genau das lässt sich auch beobachten, heute und in der Geschichte der Menschheit. Götzendienst wurde vor allem von Frauen kultiviert, vgl. 1. Sam. 28:7 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Sucht mir ein Weib, die einen Wahrsagergeist hat, dass ich zu ihr gehe und sie frage. Seine Knechte sprachen zu ihm: Siehe, zu Endor ist ein Weib, die hat einen Wahrsagergeist.

Wenn die Eigenschaften des Teufels auf die Menschen abfärben, dann muss unbedingt noch die Eigenschaft des Teufels genannt werden, die ihn mehr als alles charakterisiert und seinen eigenen Ruin herbeigeführt hat: sein Stolz. Von diesem Stolz des Satans berichtet Jes. 14 oder Hes. 28. Kontakt mit Gott führt zu Demut, der Einfluss des Satans macht stolz. Im Fall der Frauen werden Stolz und Geilheit zu einem Doppelpack, Jes. 3:16: Und der HErr spricht: Darum, dass die Töchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerichtetem Halse, mit geschminkten Angesichtern, treten einher und schwänzen und haben köstliche Schuhe an ihren Füßen, ...

Unmittelbar nach dem Fluch aus 1. Mose 3:15 ist der Frau geboten, dass sie ihr starkes Verlangen auf ihren eigenen Mann richten und ihm untertan sein solle, 1. Mose 3:16: Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein. Paulus begründet in 1. Kor. 14:34 (..., sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt ...) die Unterordnung der Frau, u. a. mit dem Gesetz. Welches Gesetz? Es gibt nur zwei relevante Bibelstellen: 1. Mose 3:16: (... und er soll dein Herr sein ...) und dann noch 4. Mose 30:2-12.

Die neuzeitliche Gleichberechtigung führt die Frau aus der Unterordnung, die ihr Schutz gegeben hatte vor der Feindschaft des Teufels. Eine lebenslange Ehepartnerschaft zwischen Mann und Frau, in der die Frau gottgewollte Gehilfin des Mannes und voller Hingabe und Liebreiz gegen ihn ist (Spr. 31:12), kann sich nur einstellen, wenn die Frau so lebt, dass sie vor der Feindschaft des Teufels geschützt ist. Wo die Auflagen Gottes (Schmerzen durch Kinderkriegen, Verlangen auf Ehemann richten, Unterordnung unter den Mann) willentlich ignoriert werden, muss sich mit der Zeit eine Wandlung zum Bösen vollziehen. Kein Vorsatz und keine menschliche Kraft kann das verhindern. Denn: Hat Gott Feindschaft gesetzt zwischen dem Teufel und den Frauen, dürfte sich dann der Teufel erlauben, nicht Feindschaft zu üben? Die Wirkungen des Teufels mögen diskret beginnen: Freude an der Selbstverwirklichung, Selbstsucht, Stolz, Weltlichkeit, Treulosigkeit etc. Zum Schluss aber ist die Ehe und Familie zerstört und auch ihre eigene Seligkeit und die Seligkeit ihrer Familie.

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