Fasten 

Fasten heißt, dass man eine bestimmte Zeit nichts isst. Klares Wasser zu trinken ist erlaubt. Es enthält ja keine Nährstoffe.

Warum fastet jemand? Um Gottes Aufmerksamkeit auf eine dringliche Angelegenheit zu lenken. Wenn Gottes Geist den betenden Menschen leitet, dann ist diese dringliche Angelegenheit eine, die Gott selbst geändert sehen will. Sollte Gott seinen Geist schicken, den Menschen zum Fasten und Beten zu ermutigen, damit dadurch Gottes Aufmerksamkeit auf das Anliegen gerichtet wird, dass ohnehin sein originäres Anliegen ist? Ja, genauso ist es, vgl. Luk 21:36: So seid nun wach allezeit und betet, dass ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allem, das geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn. Gott will für uns handeln, aber er kann und wird es nur tun, wenn wir ernstlich und fleißig darum bitten. Fasten ist in der Auseinandersetzung mit der Welt und seinen Geistern, die uns feind sind, ein äußerst starkes Mittel und ist uns gegeben, die Wirkung unseres Flehens um Gottes Hilfe sehr zu vergrößern.

Wir haben Fasten verlernt. Die Jünger Jesu haben alle wie selbstverständlich gefastet, auch Menschen um sie herum fasteten scheinbar „so viel“, siehe Matth. 9:14-16: Indes kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, und deine Jünger fasten nicht? Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitsleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen wird; alsdann werden sie fasten. Es ist ausgeschlossen, dass Jesus das Fasten als Routine empfiehlt, die die Gesundheit fördert oder die Konzentration verbessert, denn er selbst hat es anders praktiziert und hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert (Hebr. 5:7), hat vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet (Matth. 4:1-11) und dabei der Versuchung des Teufels widerstanden etc., sodass man aus Matth. 9:14-16 folgern kann, dass Jesu Nachfolger allesamt in Auseinandersetzungen mit höheren Mächten und Gewalten verstrickt sein würden, die das Fasten zur unbedingten Notwendigkeit macht (Matth. 17:21Aber diese Art fährt nicht aus denn durch Beten und Fasten.).

Fasten ist genausowenig optional wie Beten. Es gibt im Matthäus-Evangelium den Aufruf, nicht zu beten wie die Heuchler (Matth. 6:5-7) und mit gleichen Worten den Aufruf, nicht zu fasten wie die Heuchler, was nahelegt, dass beides, Beten und Fasten, dieselbe Wichtigkeit hat, siehe Matth. 6:16-18: Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, auf dass sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf dass du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.

Mit Fasten und Beten dient man Gott, siehe Lukas 2:36-37: Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, vom Geschlecht Asser; die war wohl betagt und hatte gelebt sieben Jahre mit ihrem Manne nach ihrer Jungfrauschaft und war nun eine Witwe bei vierundachtzig Jahren; die kam nimmer vom Tempel, diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Es ist in diesem Vers angedeutet, dass trotz der Wichtigkeit von Fasten und Beten eine Frau zuallererst daran gemessen werden wird, ob sie ihrem Mann gedient hat. Hanna hatte das (Jungfrauschaft, 7 Jahre Ehe). Nun kann sie den Dienst an Gott an die erste Stelle setzen. Für Männer ist die Reihenfolge umgekehrt: Sie werden daran gemessen werden, ob sie zuallererst Gott gedient haben. (Übrigens sind in der Bibel prophetische Worte Hannas nicht aufgeschrieben, vermutlich, weil sie eine Frau war. Die Worte Simeons hingegen, Luk. 2:34Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird ..., sind als Prophetie überliefert. Dass Gott zwischen Mann und Frau unterscheidet, vermittelt auch 1. Mose 21:16-17, wo Hagar wegen Ismael zu Gott betet, Gott aber Ismael erhört: ... Und sie setzte sich gegenüber und hob ihre Stimme auf und weinte. Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. ...)

Fasten macht Mühe, aber diese Mühe wird jedes Mal belohnt, siehe noch einmal Matth. 6:17-18: Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf dass du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich. Man sollte behutsam anfangen. Ein gesunder Mensch kann problemlos das Mittagessen oder Abendessen weglassen und solche kurzen Fastenmaßnahmen nach Belieben wiederholen. Fastet man durchgängig mehrere Tage, fühlt man am zweiten Tag nur noch wenig Hunger. Der Körper empfindet immer dann Hunger, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt. Wenn man trotz des Hungers nicht isst, beginnt der Stoffwechsel sich umzustellen und wandelt Fettreserven in Zucker um, damit der Blutzuckerspiegel konstant bleibt. Diese Umstellung ist am zweiten Tag schon geschehen. Angenommen, man isst am Abend des zweiten oder dritten Tages wieder – am besten erst trinken und dann eine kleine Mahlzeit –, dann ist Normalität schon einige Stunden später wieder hergestellt.

Zum Abschluss ein paar Gedanken über Gottes Wort.