Geozentrismus: Die Erde im Zentrum des Universums 

Die Relativitätstheorie ist zunächst nicht kompliziert. Sie setzt als Absolutum die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und zwingt dann durch die Lorentz-Transformationen das Raum-Zeit-Geschehen in eine Relativität. Dabei ergeben sich Widersprüche. Um die Widersprüche wegzulügen, bedarf es vieler neuer Helfertheorien mit wieder neuen Widersprüchen. Dadurch wird es kompliziert. Die Relativitäts-Jünger an Unis, in akademischen und pseudoakademischen Kommitees und im nachgeschalteten Verlagswesen tolerieren nur die relativistische Sicht der Dinge: Ihr Lebenswerk geriete sonst in Gefahr und sie wären als Mitläufer und Deppen enttarnt. Die Medien machen sowieso mit. Sie sind durch ihre selektive Bevorzugung bestimmter wissenschaftlicher Thesen seit über 100 Jahren Mitbestimmer der „wissenschaftlichen“ Agenda. So regiert denn in der Physik und Kosmologie die Relativitätslehre. Niemand hält die geozentrische Weltsicht noch für diskussionswürdig.

Dabei könnte man sich ganz und gar auf relativistische Argumente stützen, wenn man eine geozentrische Weltsicht vertreten wollte. Das relativistische Diktum von der Äquivalenz aller Inertialsysteme rechtfertigt, sich die Erde, die Sonne oder jeden anderen Punkt im Universum als Referenz zu wählen. Es gibt ja kein absolutes Bezugssystem, eben auch die Sonne nicht. Dass die Modellierung der Planetenbewegungen in einem geozentrischen Modell aufwändiger wäre als in einem heliozentrischen, stimmt nicht, siehe Tycho Brahe weiter unten. Man könnte sich also auf Einstein und die Newton'schen Gravitationsgesetze berufen und wäre nach heutiger physikalischer Anschauung mit einer geozentrischen Betrachtungsweise unangreifbar.

••  Man wäre aber trotzdem schlecht beraten, seine geozentrische Weltsicht auf Einstein oder die Newton'schen Gravitationsgesetze zu gründen, denn letztere sind auch aus heutiger wissenschaftlicher Sicht der Dinge keine hinreichende Erklärung für die Bewegung der Himmelskörper. Die „dunkle Materie“ wurde ja u. a. deshalb erfunden, weil sich Galaxien 10-mal schneller drehen als nach Newtons Gravitationsgesetz zu erwarten war,

F= G m 1 m 2 r 2 .

G ist die Gravitationskonstante, ein numerischer Wert, den man so justieren kann, dass es gut passt. Die Entfernung zwischen den beiden Massen m 1 und m 2 wird von r angegeben. Newtons Gravitationsgesetz ist für die Verhältnisse auf der Erde scheinbar gültig, stellt aber keinen echten Erkenntnisgewinn für die Physik dar: Die Formel sagt, dass die Gravitation bei großen Massen größer ist als bei kleinen, und dass diese Wirkgröße (die Gravitation) mit dem Quadrat der Distanz r abnimmt. Mehr steht in der Formel nicht. Man kann geometrisch leicht veranschaulichen, dass jede Wirkgröße, die einen punktförmigen Ursprung hat, sich mit dem Quadrat der Entfernung verringert, einfach deshalb, weil diese Wirkgröße sich kugelförmig um ihren Ursprung ausbreitet und sich mit der Entfernung vom Ursprung auf eine immer größere Kugeloberfläche verteilt und so Intensität einbüßt (reziprokes Abstandsgesetz). In der Theorie der elektrischen Felder (Coulomb'sches Gesetz) gibt es haargenau dieselbe Formel,

F= k q 1 q 2 r 2 .

Der Faktor k ist nun die Coulombkonstante, r ist der Abstand zwischen den beiden Ladungsträgern. Auch in der Akustik gibt es ähnliche Gesetze. Das Gravitationsgesetz von Newton formuliert also eine Banalität, die man ebenso auf jede andere Wirkgröße anwenden kann, die einen punktförmigen Ursprung hat.

Nach Newton müssten die Sterne zu den Randbezirken der Galaxien hin immer langsamer werden. Die Bilder von Spiralgalaxien, so wie die Galaxie M101Bildrechte: X-ray: NASA/CXC/SAO; Optical: Detlef Hartmann; Infrared: NASA/JPL-Caltech, rechts dargestellt, erwecken auch durchaus den Eindruck, als ob die Randbereiche langsamer rotieren. Wenn Galaxien aber schon mehrere Milliarden Jahre alt sind, wie uns gesagt wird, dann muss entgegen Newton die Winkelgeschwindigkeit der Randbezirke so hoch sein wie die des restlichen Gebildes. Dunkle Materie soll es richten: Man kann sie nicht sehen und nicht messen, sie wird dennoch frech postuliert und erlaubt nun Formulierungen wie: Die Spiralgalaxien belegen die Existenz von dunkler Materie, denn nur dadurch ist zu erklären, dass die Randbezirke der Galaxien annähernd so schnell rotieren wie das gesamte Gefüge. Die dunkle Materie müsste zur Peripherie der Galaxie hin systematisch zunehmen. Zugleich müsste aber das Massenzentrum im Zentrum der Galaxie verbleiben. Inzwischen heißt es von „wissenschaftlicher“ Seite: Nur 5 Prozent des Universums sei baryonische Materie und sichtbar und mit herkömmlicher Physik beschreibbar. Der Rest des Universums sei die hypothetische „dunkle Materie“ (27 Prozent) und die ebenso hypothetische „dunkle Energie“ (68 Prozent).

Wie kann man solche Behauptungen ernst nehmen? Die Stabilität der Spiralgalaxien bleibt unerklärlich, es sei denn, das Universum ist sehr jung; dann wäre es unnötig, über „Stabilität“ zu reden. Dichtewellentheorien sehen in der Spiralstruktur ein Wellenphänomen. Auch dazu sind Hilfsannahmen nötig. Man bemüht u. a. Modelle von gekrümmten RäumenEin gekrümmter Raum ist ein Wortbetrug und einer der vielen Widersinnigkeiten der Einstein'schen Relativitätslehre. Wenn ein Raum leer ist, wie kann er dann gekrümmt sein?, um Gravitation plausibel zu machen. Dass dieses Modelle der Wahrheit nahekommen, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Es ist nicht übertrieben, wenn man subsumiert, dass wir keinen blassen Schimmer haben, wie die Rotationsmechanik der Galaxien oder andere Bewegungen der Himmelskörper beschaffen und zu erklären sind.

••  Das Dogma von der konstanten Lichtgeschwindigkeit war wesentlich für Einsteins Spezielle Relativitätslehre von 1905, mit der er die Experimente von Fizeau, Airy und Michelson-Morley entkräften wollte. Unverschämterweise werden heute genau diese Experimente von Fizeau, Airy und Michelson-Morley als vermeintliche experimentelle Evidenz für die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zitiert. Dazu muss man bei der Interpretation der Experimente von Fizeau, Airy und Michelson-Morley die Prämisse wählen, dass die Erde sich dreht, mithin genau das, was diese Experimente widerlegen, wenn man sie prämissenfrei deutet. Wie gut, dass kaum noch ein Physiker die genannten Experimente sorgfältig genug studiert, um sie zu durchschauen. Die Frage nach dem Licht-Äther ist damit obsolet, denn ist die Lichtgeschwindigkeit konstant, hat der Äther keine Wirkung und man kann annehmen, es gibt ihn nicht.

Unter anderem Namen taucht er aber wieder auf und ist auch absolut erforderlich. Er nennt sich z. B. quantum fluid oder universal quantum fluid oder „Erregungszustand des Raumes“, oder er nennt sich elektrisches Feld und magnetisches Feld, das ohne Störung „null“ ist. Gibt es elektromagnetische Wellen? Wellen wovon? Ohne Medium keine Wellen! Man kann Licht fourieranalysieren; es gibt beim Licht Überlagerungen, Phaseneffekte etc., ähnlich wie bei Schallwellen. Wie soll das ohne Äther, ohne physikalisches Medium gehen? Die Energieübertragung in elektrischen Leitern geschieht nicht durch Ladungstransport durch Elektronen, sondern in einem elektromagnetischen Feld in Richtung des Poynting-Vektors. James Maxwell (Maxwell-Gleichungen) glaubte fest an einen Äther. Auch der gereifte EinsteinZitat aus Einsteins Sidelights on Relativity (1920): ... according to the general theory of relativity space is endowed with physical qualities; in this sense, therefore, there exists an ether. According to the general theory of relativity space without ether is unthinkable; ... hielt ein solches Medium wieder für notwendig, allerdings haben die Mainstream-Wissenschaftsmedien davon nicht mehr Kenntnis nehmen wollen.

••  Demgegenüber ist der „Welle-Teilchen-DualismusDas Wort Dualismus versucht auf dem Wege der Sprache unverständliche experimentelle Evidenz zu bewältigen: Man beobachtet, dass Licht portionenweise emittiert wird. Die Größe der Portion (Quant) richtet sich nach der Frequenz des Lichts. Viele Photonen verteilen sich am Doppelspalt wie eine klassische Welle. Das Beugungsmuster bleibt dasselbe, auch wenn die Lichtquanten sequenziell geschickt werden. Es sieht also zum Schluss immer wie ein Welle aus.“ kein physikalisch belastbares Konzept: Ein Photon sei ein Elementarteilchen mit Energie, Impuls und Drehimpuls. Hat es Impuls, hat es auch Masse. Wie kann ein Teilchen mit Masse Lichtgeschwindigkeit erreichen? Also wird zugleich behauptet, das Photon habe keine Masse: Wie kann ein Photon, das keine Masse hat, sich fortbewegen? Oder wird Energie übertragen? Wo ist das Medium? Wie kann ein Photon, das keine Masse hat, von Gravitation abgelenkt werden? Das sieht nach einem Dilemma aus. Wir helfen uns wieder mit der schon bekannten Lorentz'schen Zauberformel der Relativitätslehre, hier in der Form

m = m 0 1 - v 2 c 2 ,

die dem Photon die „dynamische“ Masse m zuschreibt. Wenn das Photon als Licht unterwegs ist, muss v = c sein, die Masse wird m = 0. Licht kann immer noch nicht von Gravitation abgelenkt werden. Der Begriff „dynamische Masse“ ist uns aber geblieben. Nun führen wir ein Planck'sches Wirkungsquantum h ein und definieren: E = m c 2 = h v. Nach m aufgelöst, ergibt das m = h v c 2 und siehe da, nun hat das Photon Masse. Wir bauen eine Phantasiewelt weiterer neuer Begriffe, neuer mathematischer Symbole, vieler neuer subatomarer Teilchen. Mit diesen Hilfsmitteln werden FelderDas Feld ist nur ein vager Begriff für den Wirkraum einer beliebigen physikalischen Größe. beschrieben und quantisiert, ohne dass jemand wüsste, woraus die Felder physikalisch bestehen. Auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung kennen wir nicht das Vehikel der täglich genutzen elektromagnetischen Kraft in ihrem Feld, auch nicht das der GravitationWeil wir keinen Schimmer haben, was Gravitation ist, können wir auch keine künstliche Gravitation erzeugen., Theorien dazu natürlich ohne Ende. Gravitation ist eine Wechselwirkung über eine Distanz, eine Kraft also, die theoretisch instantan wirken müsste. Ein Raum ohne Medium, ein Raum, der nichts enthält, kann diese Wechselwirkung nicht vermitteln. Es ist bequem und es ist anmaßend, aber vor allem ist es eine Form von Unwahrhaftigkeit, auf Annahmen über Annahmen und eine komplizierte mathematische Kunstwelt„Man sucht nach der einem Erfahrungsgebiet gemäßen Mathematik, ermittelt ihre Strukturgesetze und betrachtet diese als physikalische Wirklichkeit, ungeachtet ihrer Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit mit dem Gewohnten.“ Aus: Max Born: Symbol und Wirklichkeit I. Physikalische Blätter, 21(2), 1965, S. 62. zu verweisen und so zu tun, als repräsentiere das alles physikalisches Wissen.

••  Einstein'sche Zeitdilatation= Zeitdehnung, Zeitlängung: Eine Uhr, die sich in einem schnell bewegten System befindet, z. B. an Bord eines Flugzeugs, läuft vermeintlich etwas langsamer als eine Uhr, die stationär ist. Dieser Effekt ergibt sich vor allem aus der Speziellen Relativitätslehre. Es gibt schwerwiegende logische Einwände gegen eine Einstein'sche Zeitdilatation – und zwar prinzipiell, denn warum sollte sich Zeit längen? – und auch deshalb, weil man bei zwei gegeneinander bewegten Bezugssystemen nicht sagen kann, in welchem die Zeitdilatation auftreten wird. Um hier zu helfen (und um die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zu retten), soll nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Gravitation Einfluss auf die Zeit haben. Je stärker die Gravitationskraft, desto langsamer die Zeit, so das Postulat der Allgemeinen RelativitätslehreDie Allgemeine Relativitätslehre ist Einsteins Theorie von der Gravitation (gekrümmter Raum etc.). Die Allgemeine Relativitätslehre ist also die Spezielle Relativitätslehre erweitert um den Faktor Gravitation.. Demnach müsste die Uhr im Flugzeug jetzt wieder schneller gehen. Eine Uhr auf der höchsten Etage eines hohen Hochhauses würde schneller gehen als eine auf der Erdoberfläche. Dieser Effekt ist – zum Glück für die, die daran glauben wollen – natürlich viel geringer als sich messen lässtDas Pound-Rebka-Experiment, das eine vermeintliche Blauverschiebung zeigt, ist sehr schwer zu durchschauen. Es baut auf relativistische Prämissen, legt aber auch einen Effekt von Photonengewicht nahe, im Newton'schen Sinn.. Auch auf einem hohen Berg wie dem Mount Everest vergeht die Zeit schneller. Wenn der Mount Everest schon lange steht, dann ist der Berg mir in der Zeit voraus. Wenn ich ihn besteige, betrete ich dann die Zukunft? Wie lächerlich und abseits der Wirklichkeit ist das alles!

Ob die mehrfach behaupteten Zeitdilatationen von Uhren in einem bewegten Flugzeug korrekt ermittelt wurden, ist schwer zu sagen. Allerdings müsste es einen vergleichbaren Effekt der Zeitdilatation bei Uhren geben, die sich am Äquator befinden gegenüber Uhren, die am Nord- oder Südpol positioniert sind. Wenn sich die Erde um die Polachse dreht, wie man allgemein annimmt, dann müsste am Äquator eine Rotationsgeschwindigkeit von 1670 km/h anliegen (immerhin Überschallgeschwindigkeit), der Pol wäre in Ruhe. Die Größenordnung dieses Effektes liegt im Bereich des Messbaren. Messungen ergeben aber keinen Unterschied zwischen Uhren am Pol und am Äquator. Das ist ein weiterer Widerspruch in der Relativitätslehre oder eben ein Hinweis, dass die Erde sich nicht dreht.

••  Nach den Messungen der drei Raumsonden COBE (Cosmic Background Explorer), WMAP (Wilkinson Microwave Anisotropy Probe) und Planck (Planck Surveyor) ist nicht nur die auf der Seite Urknall schon erwähnte Ungleichmäßigkeit der Materialverteilung erwiesen, das größte Kuriosum ist, dass die Verteilung der Materie und ihre Bewegungen tatsächlich die Erde zum Mittelpunkt zu haben scheint. (Stichwort: Achse des BösenSchild, R.E. & Gibson, C.H. (2011). Goodness in the Axis of Evil. Journal of Cosmology, Vol. 16 (October), p. 6892-6903.). Die Messung der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (Bild rechts aus Copi et al.Craig J. Copi, Dragan Huterer, Dominik J. Schwarz und Glenn D. Starkman (2015). Large-scale alignments from WMAP and Planck. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 449(4), 3458-3470.) zeigt, dass das Universum nach Maßgabe einer Dipolachse in zwei Hemisphären geteilt ist, ausgerichtet am Äquator der Erde. Es findet sich auch eine Quadrupolachse, die an der Erde-Sonne-Ekliptik ausgerichtet ist. Am Schnittpunkt beider Achsen befindet sich die Erde. Wenn man will, könnte man das so deuten, dass sich das Universum um die Erde dreht. Das heißt: Die Summe der gegenseitigen Anziehungskräfte aller Himmelskörper – wenn man Newton zugrunde legen will – ergibt als den theoretischen Massenschwerpunkt (Baryzentrum) die Erde. Dieses Szenario würde die menschengemachten SatellitenGeostationäre Satelliten schweben in einer Höhe von 36 tkm über dem Äquator. Wenn man sie aber nicht immer wieder in ihrer Bahn korrigiert, driften sie bald ab. am Platz halten, die Abflachung der Pole verursachen oder die Bewegung des Foucault'schen Pendels erklären, vgl. ThirringThirring, Hans (1918). Über die Wirkung rotierender ferner Massen in der Einsteinschen Gravitationstheorie. Physikalische Zeitschrift, 19, S. 33-39.. Ebensolches postuliert auch das Mach'sche Prinzip.

••  Als Folge einer stationären Erde würde das Universum auf einen Bruchteil seiner bis dato als evident hingestellten Größe schrumpfen. Oder andersherum: Das heliozentrische Planetenmodell rückt die zahlreichen mit bloßem Auge sichtbaren Sterne in irrwitzige Entfernungen und unterstellt zur Kompensierung irrwitzige Größen und irrwitzige Helligkeitswerte. Dem größten uns bekannten und mit bloßem Auge sichtbaren Stern, Mu Cephei, wird eine Entfernung von 5200 LichtjahrenDie Angaben variieren: Manche Quellen nennen eine Entfernung von 2800 Lichtjahren. zugeschrieben, ein Durchmesser 1200-mal größer als der der Sonne und eine um den Faktor 200.000 größere Helligkeit. Solche Zuschreibungen sind reine Fiktion. Der Däne Tycho Brahe hat die ungeheuerlichen Sterngrößen als zentrales Argument gegen die heliozentrische, kopernikanische Weltsicht ins Feld geführt.

••  Tycho Brahe (1546-1601) glaubte, die Erde sei der Mittelpunkt (hellblau auf der rechten Grafik), die Sonne (gelb) drehe sich um die Erde, auch der Mond drehe sich um die Erde, die anderen Planeten unseres Sonnensystems drehen sich derweil aber alle um die Sonne. Das ist in bester Übereinstimmung mit der zeitweilig rückläufigen Bewegung (retrograde motion) aller Planeten und auch damit, dass im Schöpfungsbericht steht, dass Gott zwei Lichter für die Erde machte: die Sonne und den Mond. Diese beiden Körper sind die einzigen, die nicht zeitweise zurücklaufen.

Brahes angenommene Planetenbahnen sind kreisförmig. Brahe bat seinen jungen Assistenten und Nachlassverwalter Johannes Kepler, das Modell zu veröffentlichen. Kepler veröffentlichte viele von Brahes Daten („Rudolfinische Tafeln“), nutzte dann aber Brahes sehr akkurate Himmelsbeobachtungen zur Formulierung eines heliozentrischen Modells. Weil die ungleichmäße Bewegung des Mars zur heliozentrischen Sicht nicht passte, suchte er nach einer theoretischen Lösung und fand sie in einer elliptischen Marsbahn mit der Sonne im Brennpunkt. Die Geschwindigkeit des Mars sei dabei höher, wenn er nah der Sonne ist und schneller, wenn er fern der Sonne ist. Man nennt diese Abhängigkeit heute 2. Kepler'sches Gesetz. Kepler postulierte für alle Planeten solche elliptischen Bahnen. Tatsächlich ist die Exzentrizität der Planetenbahnen äußerst gering. Aktuelle astronomische Quellen attestieren den meisten Planeten eine nahezu kreisförmige Umlaufbahn, nur Merkur und Mars laufen auf leicht elliptischen Bahnen. Das Ausmaß der Exzentrizität – die Abweichung von einer perfekten Kreisbahn – ist gleich der Brennweite e, welche sich aus dem Verhältnis der beiden Achsen (horizontaler vs. vertikaler Durchmesser) der Ellipse ergibt, e = a 2 - b 2 . In e liegt eine Längenangabe vor. Wir setzen e ins Verhältnis zu a und haben die numerische Exzentrizität ε = e / a . Die Werte von ε sind: Merkur: 0,205; Venus: 0,0067; Erde: 0,017; Mars: 0,094; Jupiter: 0,049; Saturn: 0,056; Uranus: 0,046; Neptun: 0,011.

Es ist nicht leicht zu beurteilen, ob die Prämisse, dass die Sonne im Zentrum steht, auch Einfluss auf die Messungen der Planetenbahnen hat. Es sind ja nur geringe Exzentrizitäten vorhanden. Für die Bestimmung der anderen Entfernungen im Weltall ist es auf jeden Fall folgenschwer, wenn man sich die Sonne zum Zentrum wählt und dann von der Erde aus die Entfernung zu den Sternen misst. Das geschieht mittels ParallaxenbestimmungDie Entfernung von der Erde zu einem Stern errechnet man durch Bestimmung der Parallaxe (Winkel zum Stern) und anschließender Triangulation.. Bei dieser Technik nutzt man den Umstand, dass sich der Blickwinkel von der Erde zum Stern geringfügig verändert, wenn man den Stern von zwei unterschiedlichen Positionen auf der Erde anpeilt. Unter der Annahme, dass die Erde um die Sonne kreist, befindet sich die Erde alle 6 Monate 180 Grad weiter auf ihrer Bahn, einer Umlaufbahn, deren Durchmesser 300 Millionen km beträgt. Die beiden Erdpositionen, von denen man den entfernten Stern anvisieren kann, liegen also vermutete 300 Millionen km auseinander. Betrachtet man die Erde jedoch als stationär, kann man als Messpunkte für eine Triangulation nur zwei Orte wählen, die auf der Erdoberfläche vielleicht 10.000 km auseinander liegen. Bei gleichem Parallaxenwinkel ist die Entfernung zu den Sternen jetzt viel geringer und der Durchmesser des Universums verringert sich auf ungefähr 120 Lichttage. Das Milliarden Jahre Alter des Universums ist mit einem Schlag dahin.

••  Die Sonne hat weitaus mehr Masse als die Erde. Legt man – obwohl viel dagegen spricht – die Newton'schen Gravitationsgesetze zugrunde und betrachtet nur unser Sonnensystem, so liegt es durchaus nahe, die Sonne als Zentrum anzusehen und nicht die Erde. Die geozentrische Weltsicht bezieht sich aber nicht auf unser Sonnensystem alleine, sondern vergrößert den Betrachtungsausschnitt und weitet ihn aus auf das ganze Universum. Jetzt kann man aufgrund des Mach'schen Prinzips, selbst unter Berufung auf die Relativitätslehre, jeden beliebigen Punkt als Zentrum des Universums wählen: die Sonne oder eben auch die Erde. Allerdings sind die Probleme zahlreich und groß, wenn man dann weiterhin die Sonne als Mittelpunkt wählt, siehe Michelson-Morley, Airy's failure etc. Außerdem wird bei heliozentrischer Modellierung das Universum abstrus groß und entfernte Sterne bekommen aberwitzige Dimensionen. Es ist darum die vernünftigere und überlegene Wahl, die Erde als zentral und stationär zu betrachten.

Die Bewegungen der Planeten sind in Tycho Brahes Modell kreisförmig mit konstanter Geschwindigkeit. Gravitation ist unter solchen Bedingungen eine plausible Erklärung. Dass sich Planeten auf elliptischen Bahnen bewegen, wie das heliozentrische Modell verlangt, würde mit sich bringen, dass sich Planeten in Sonnenferne bei abnehmender Gravitation verlangsamen und den Radius ihrer Kurve verkleinern, wieder näher zur Sonne hin – eine kontra-intuitive VorstellungAls Analogie wird gern ein Pendel zitiert, das ja auch mit der Entfernung vom Ruhepunkt langsamer wird und schließlich seine Richtung umkehrt. Aber das Pendel erfährt mit zunehmender Entfernung vom Ruhepunkt tatsächlich ein zunehmendes Rückstellmoment. Die Gravitation, die auf einen Planeten wirkt, ist hingegen mit der Entfernung vom elliptischen Brennpunkt immer geringer.. Außerdem führt das Modell von Tycho Brahe zu einer echten Rückbewegung der Planeten (retrograde motion), das heliozentrische Modell nur zu einer scheinbaren Rückbewegung (apparent retrograde motion). Tycho Brahes Modell ist das beste unter den geozentrischen Modellen und allemal ein besseres Modell als das heliozentrische.

••  Die Bibel beschreibt die kosmologischen Verhältnisse derart, dass die Erde sich im leeren Raum befindet (Hiob 26:7Er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts. [Elberfelder-Übersetzung 1905]), dabei aber fest gegründet ist (Psalm 96:10Saget unter den Nationen: Jehova regiert! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Er wird die Völker richten in Geradheit. [Elberfelder-Übersetzung 1905], Psalm 104:5Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten; sie wird nicht wanken immer und ewiglich. [Elberfelder-Übersetzung 1905], Psalm 119:90... von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht. [Elberfelder-Übersetzung 1905]), und dass die Sonne und Sterne in Bewegung um die Erde sind (Pred. 1:5Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie wieder daselbst aufgehe. [Luther-Übersetzung 1912], Jer. 31:35So spricht der HErr, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne nach ihrem Lauf der Nacht zum Licht; ... [Luther-Übersetzung 1912], Ps. 19:1-6[1] Die Himmel verkünden Gottes Herrlichkeit (oder: Ehre), und vom Werk seiner Hände erzählt die Feste. [2] Ein Tag ruft dem andern die Botschaft zu, und eine Nacht vermeldet der andern die Kunde. [3] Da ist keine Sprache, da sind keine Worte, unhörbar ist ihre Stimme; [4] und doch: durch alle Lande dringt ihr Schall und ihre Rede bis ans Ende des Erdkreises (vgl. Röm 10,18); der Sonne hat er dort ein Zelt gesetzt. [5] Und sie – wie ein Bräutigam tritt sie hervor aus ihrem Gemach, sie freut sich wie ein Held, zu durchlaufen die Bahn. [6] Vom Ende des Himmels geht sie aus, und ihr Umlauf reicht wieder bis zu dessen Ende, und nichts bleibt verborgen vor ihrer Lichtglut, [Menge-Übersetzung 1912]). Nimmt man an, die Entfernung der Sonne von der Erde sei 150 Millionen Kilometer, dann legt die Sonne U = 2π r = 942,478 Mill. km pro Tag zurück, was einer Geschwindigkeit von v = 10908,3 km/s entspricht oder 3,6% der Lichtgeschwindigkeit.

Aber nicht nur die Sonne dreht sich um die Erde, auch die Sterne drehen sich um die Erde, alle ziemlich gleichförmig, so dass ein „Sternentag“ nur 4 Minuten kürzer ist als eine Sonnentag. Die Sterne sind ja viel weiter entfernt als die Sonne, so muss man annehmen. Man steht sprachlos vor deren vermutlich sehr schnellen Bewegung, und tatsächlich gibt es nichts, was laut Bibel mehr beeindrucken soll als der Blick in den Sternenhimmel (Ps. 19:1 Die Himmel verkünden Gottes Herrlichkeit (oder: Ehre), und vom Werk seiner Hände erzählt die Feste. [Menge-Übersetzung 1912]).


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